05-08-2011

LAN: Studentenwohnungen in Paris

LAN, Franck Boutté,

© Julien Lanoo,

Paris,

Residenzen, Housing,

Holz, Zement,

Nachhaltigkeit,

Das französische Büro LAN architecture dekliniert die Materialien, um eine Wohnanlage für Studenten zu realisieren, die im Viertel La Chapelle in Paris steht, neben der sanierten ZAC Pajol. Zu den Themen der Integration und der Privatsphäre gesellt sich die Verringerung des Energieverbrauchs, weshalb das Werk die französische Zertifizierung Habitat et Environnement THPE erhalten hat.



LAN: Studentenwohnungen in Paris
Nicht weit entfernt vom Gare de l’Est in Paris, in der Nähe der alten Bahnanlage, die heute im ZAC Pajol eingebunden ist ? einem Projekt der Stadtsanierung, das die Restaurierung und die Umnutzung der Halle Pajol zu einem mit Solarstrom versorgten öffentlichen Zentrum vorsieht ? liegt ein Grundstück, für welches das CROUS (Centre Régional des Oeuvres Universitaires et Scolaires de Paris) einen Wettbewerb für den Bau einer Studentenwohnanlage ausgelobt hatte. Das Projekt des Büros LAN architecture, Sieger des 2007 abgehaltenen Wettbewerbs, fügt sich mit der gleichen Berufung bezogen auf ein akkurates Energiemanagement in das Viertel ein, verknüpft mit der urbanen Integration und der Suche nach dem privaten Komfort, die wie die zwei Seiten einer Medaille das Ziel einer in ihrer Form öffentlichen und in ihrer Funktion privaten Architektur darstellen.
Die drei um einen grünen Innenhof errichteten Körper zeigen der rue Pajol eine Frontseite, die vom nicht konstanten Rhythmus der Fenster fragmentiert wird und dazu dient, die neue Anlage in die Gruppe des Vorbestands zu integrieren, der das Resultat der Bebauung dieses Viertels im Laufe der Zeit ist, mit verschiedenen Gebäudetypen, von Kulturzentren über Ateliers, Handwerksbetrieben hin zu kleinen Werkstätten. Auf sechs Stockwerke verteilt, besitzt die Frontseite zwei Zugangswege zu den Wohnungen, die auf den Innenhof blicken. Im Erdgeschoss beherbergt ein großes überdachtes Atrium den Fahrradparkplatz. Diese Lösung der Transparenz der Architektur geht einen Dialog mit dem Umfeld ein und erfüllt somit die Integration in das urbane Gefüge wobei allerdings die Diskretion und die Sicherheit bewahrt werden, die für diese Studentenwohnanlage notwendig sind.
Das Programm der 143 Wohnungen mit Gemeinschaftsbereichen und Verwaltungsbüros, ist um einen 15 x 15 Meter großen Garten angeordnet: Der Grundriss jeder Wohneinheit richtet den Tagesbereich nach Außen, zum Hof hin, während Bad und Küche nach Innen blicken, sodass das Tageslicht gut eindringen kann und jeder Bewohner die beste Aussicht auf die Grünflächen hat.
Die Materialien sind das differenzierende und qualifizierende Element der Architektur. Den Außenfassaden, die mit dunklen Backsteinen verkleidet sind, steht beim Zugang zum Hof eine Verkleidung aus Lärchenholztafeln auf allen Innenseiten entgegen. Die Natürlichkeit des Holzes, kombiniert mit dem Erdreich, das den bepflanzten Garten verkleidet, identifiziert den Raum des Privaten.
Dank der Zementstruktur mit Dämmung, der Verwendung von Solarpaneelen und Doppelfenstern sowie einer guten natürlichen Belüftung dank des Wärmetausches zwischen dem Gebäude und dem Hof, hat das Projekt die französische Zertifizierung Habitat et Environnement THPE
 erhalten.

von Mara Corradi

Entwurf: LAN, Franck Boutté
Projektleitung: Sebastian Niemann
Mitarbeiter: Venezia Ferret
Bauherr: CROUS (Centre Régional des Oeuvres Universitaires et Scolaires de Paris)
Ort: Paris, 21 rue Pajol und 65, rue Philippe de Girard
Tragwerksplanung: LGX Ingénierie (BET TCE)
Bruttonutzfläche: 5010 m2
Grundstücksgröße: 1395 m2
Wettbewerb: 2007
Projektbeginn: 2009
Ende der Bauarbeiten: 2011
Fassaden aus unverputztem schiefergrauem Backstein
Tragwerk aus Zement
Fotos: © Julien Lanoo

www.lan-paris.com
www.bienvivrechezmoi.com/logement_neuf/habitat_environnement0

×
×

Bleiben Sie in Kontakt mit den Protagonisten der Architektur, abonnieren Sie den Floornature-Newsletter