29-01-2021

Hubschmitz Architekten gestaltet das "Haus am Meer"

Hubschmitz Architekten,

Wyk auf Föhr, Germany,

Ville,

Im letzten Sommer hat das deutsche Büro Hubschmitz Architekten eine private Villa mit Blick auf die Nordsee auf der Insel Föhr an der Grenze zu Dänemark fertiggestellt. Die von der Projektleiterin Joenne Hub entworfene Architektur ist kühn und selbstbewusst und kombiniert moderne und transparente Elemente mit dem traditionellen Stil der friesischen Häuser, wie z. B. dem imposanten Reetdach. Das Projekt war 2017 Finalist beim World Architecture Festival in der Sektion "Future Projects".



Hubschmitz Architekten gestaltet das

Nordfriesland ist die Region Deutschlands, die an der Nordsee liegt, wo sich eine Perlenkette zahlreicher Inseln parallel zur Festlandsküste bis hinauf zur Halbinsel Jütland erstreckt. Das neueste Werk von Hubschmitz Architekten, das im August 2020 fertiggestellt wurde und bereits Finalist in der Sektion "future projects" des World Architecture Festivals 2017 war, ist eine prächtige Villa, die sich direkt am Meer auf der nordfriesischen Insel Föhr erhebt.
Das Haus ist die Sommerresidenz eines wohlhabenden, wagemutigen, wunschsicheren und für regionale Traditionen sehr sensiblen Paares, das bei der Realisierung ein sehr hohes Maß an Exklusivität und Qualität verlangte, ohne dabei an Prunk zu grenzen. Hubschmitz Architekten beschreibt die Bauherren mit großem Respekt, denn"sie bestanden auf höchste architektonische Qualität. Wenn die Architekten Vorschläge zu Materialien, angemessenen Proportionen und künstlerischem Ausdruck machten, folgten die Bauherren ihnen nicht nur bereitwillig, sondern unterstützten die Architekten in jeder Hinsicht."
Das von Hubschmitz Architekten entworfene Haus ist daher eine Fusion, in der die architektonischen Traditionen Frieslands, gut verdichtet im typischen Bauernhaus, auf die Wohnbedürfnisse und den zeitgenössischen Stil treffen, wobei ein ausgewogenes Gleichgewicht gewahrt wird, raffiniert aber nicht klobig.
Joenne Hub, die Architektin, die den Entwurf leitete, verwendet den Begriff der Transparenz, um die ästhetischen und funktionalen Entscheidungen zu erklären, die bei der Realisierung des Hauses auf einer Nordseeinsel getroffen wurden. Transparenz wird nicht als Klarheit verstanden, sondern als ein Maß für die räumliche Ordnung und ihre Lesbarkeit, wie sie von Colin Rowe und Robert Slutzky beschrieben wird (in Transparency: Literal and Phenomenal, 1963).
Die äußere Erscheinung des Hauses, seine Formen, verraten auch einem ungeübten Auge die Realität der Innenräume. Tatsächlich wurde die Außengestaltung in erster Linie durch die Organisation der Innenräume und den Fluss der Zirkulation zwischen ihnen geleitet und definiert. Die Größe der Fenster und ihre Exposition in Bezug auf den Strand zum Beispiel macht die Bereiche des täglichen Lebens deutlich und unterscheidet sie von den Servicebereichen.

Hubschmitz Architekten haben ein großes Haus gebaut, 626 Quadratmeter auf drei Etagen, inklusive Keller. Der Grundriss hat die Form eines quadratischen "S" mit zwei spiegelnden Flügeln, die von einem zentralen Körper abstehen. Das Element, das die Villa am meisten auszeichnet, ist das voluminöse Reetdach, ein traditionelles Material der Region, das hier von Hubschmitz Architekten nach einem effizienteren Schema überdacht wurde, das anstelle des Firstes eine breite, durchgehende Linie von Oberlichtern beinhaltet. Dies ist eine grundlegende Strategie, um alle Räume des Hauses mit natürlichem Licht zu füllen, nicht so sehr die Erhebungen mit Blick auf das Meer, die bereits mit großen Fenstern bedeckt sind, sondern die Innenräume und Servicebereiche, die durch bescheidenere Öffnungen im Einklang mit den lokalen architektonischen Traditionen erhellt werden.
Die beiden großen Schornsteine, die aus dem Baukörper herausragen, haben keine rein ästhetische Funktion, da sie als konstruktive Elemente konzipiert wurden und ihre Größe, zusammen mit ihrer konischen Form, der tragenden Aufgabe gerecht wird, die sie erfüllen.
Für die Innenräume wurden verschiedene Materialien verwendet, wobei Holzvertäfelungen, weiß gestrichene Sichtziegel, horizontale Granit- und Marmorverkleidungen im Erdgeschoss und Holz im ersten Stock sorgfältig gemischt wurden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass alle in der Konstruktion verwendeten Elemente einfach von der Vergangenheit inspiriert sind, ohne diese sklavisch zu imitieren, sondern vielmehr ästhetische und funktionale Innovationen mit sich bringen. Zwei Beispiele sind die verwendeten Ziegel, die viel schlanker sind und bessere thermische und strukturelle Eigenschaften haben, oder der typische Giebel der friesischen Häuser, der früher als Schutz im Falle eines Feuers diente und jetzt als Windturm verwendet wird, um die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit des Hauses zu verbessern.

Francesco Cibati

Location: Wyk auf Föhr, Germany
Client: Private
Cost: Confidential
Completed: August 2020
Surface: 626 m²

Awards: World Architecture Festival 2017, Future Projects (House), FINALIST
German Design Awards 2019, SPECIAL

Architecture: HUBSCHMITZ Architekten
Principal Architect: Joenne Hub-Strobl
Team: Silvia Filippelli, Michael Frey, Nicolai Koretsky
Lighting Design: Hamburg Design
Construction Management: GKKK Architekten, Deutsche Werkstätte Hellerau
Photography: Veit Landwehr (bildpark.net)


×
×

Bleiben Sie in Kontakt mit den Protagonisten der Architektur, abonnieren Sie den Floornature-Newsletter