06-03-2014

GH + A (Guillermo Hevia Architects): Ölmühle in Chile

Guillermo Hevia Architects,

Cristobal Palma,

Chile,

Fabriken, Unternehmen,

Holz,

Nachhaltigkeit,

Die Ölmühle Olisur nach einem Entwurf von GH + A (Guillermo Hevia Architects) ist ein Werk, das seinem Standort angehört: Die Form und die benutzten Materialien sind eine architektonische Deklination der Besonderheiten von Fundo San José de Marchigüe im Herzen Chiles. Das Projekt behandelt die Anforderungen der Nachhaltigkeit des Produktionsverfahrens und nutzt dabei die natürliche Beleuchtung und Belüftung.



GH + A (Guillermo Hevia Architects): Ölmühle in Chile

GH + A (Guillermo Hevia Architects) ist das interessante chilenische Planungsbüro mit Sitz in Las Condes (Santiago), das die Architektur der Ölmühle Olisur in einem Küstental von Zentralchile realisiert hat. Die Anlage mit dem Werk und den Büros steht in Fundo San José de Marchigüe, einer Gegend, die von einer umbarmherzigen Sonne beschienen wird und wo die nackte Landschaft von den Farben der Erde und der Olivenbäume dominiert wird. Das Projekt verwendet grundlegende Technologien, welche die klimatischen Eigenschaften des Ortes nutzen, um hier ein nachhaltiges Bauwerk zu realisieren.

Hier besticht vor allem die Verwendung von Holz bei der Verkleidungen der Frontseiten. Es zeigt eine Karte mit den vielfältigen Farben des Materials und das Potential der Architektur, sich mimetisch in die Natur einzufügen. Horizontal verlegt, folgen die Dielen dem Verlauf des Hauptkörpers des Gebäudes, wo sich die eigentliche Ölmühle befindet: Die zahlreichen farblichen Abstufungen möchten schematisch die unendlichen Farbtöne des angrenzenden Erdreichs reproduzieren, das hier – vom Grün der Olivenbäumen gesprenkelt – die karge Landschaft dominiert.

Die augenscheinliche Strenge des Volumens scheint der natürlichen Landschaft nicht fremd, dank der Maß- und Farbvariationen der für die Verkleidung benutzten Holzleisten und den eingefügten Öffnungen mit ihren schrägen Schnitten, die den Rhythmus der Verlegung unterbrechen. Die Struktur des Dachs mit seinen schrägen Giebeln wird von den Frontseiten verdeckt, die bis hoch zu den Holzdachbindern gehen. Trotzdem lassen die hinterlüfteten Fassaden mit ihren zufälligen Öffnungen den Himmel sehen und tragen somit zur “Musikalität” des Ganzen bei. Leere und volle Elemente, Variationen in den Farbtönen des Holzes, senkrechte Linien, die von schrägen Linien unterbrochen werden – die Fassaden lockern die aus praktischen Zwecken gewollte Strenge auf.

Ähnlich ist dann das Spiel der Linien, die im Bürogebäude zu sehen sind. Der kleine verglaste Körper liegt auf dem des Werks in Richtung Norden. Wenn man die Frontseiten betrachtet und dabei dem abfallenden Verlauf der Linien folgt, welche die beiden Körper markieren, dann erkennt man den Versuch der Mimesis mit dem sanften natürlichen Hang.


Um eine mit ihrem Standort verbundene Architektur zu realisieren, verwenden die Planer bioklimatische Technologien, die auf Energieeinsparung zielen. Das Werk nutzt Erdwärme und – soweit möglich - natürliche Belüftung und Sonnenlicht auch mit dem Ziel, die Produktion des Öls und die Umgebungsqualität derjenigen zu verbessern, die in der Ölmühle arbeiten.

Mara Corradi

Entwurf: GH + A (Guillermo Hevia Architects)
Mitarbeiter: Tomás Villalón A., Francisco Carrión G., Guillermo Hevia García, Marcela Suazo M.
Bauträger: Olisur S.A.
Ort: Fundo San José de Marchigüe, comuna La Estrella, VI Región (Chile)
Tragwerksplanung: Arauco S. A.
Beleuchungstechnik: Opendark S.A.
Bruttonutzfläche: 2800 m2
Grundstücksgröße: 5 Hektar
Ende der Bauarbeiten: 2008
Bauunternehmen: Constructora Pitagora LTDA, BIOTECH Chile Consultores Ltda.
Hinterlüftete Holzfassaden
Bildnachweis: © Cristóbal Palma (mail@cristobalpalma.com), Guillermo Hevia (guillehevia@gmail.com)


www.guillermohevia.cl

2° Prize “Obra Construida en Madera CTT “, CORMA 2008
International Prize “Gold Medal” Bienal Miami 2009 (EE.UU.)


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